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Beliebte Schweizer Bilderbücher im Landesmuseum Zürich – ein Stück Kulturgeschichte

Beliebte Schweizer Bilderbücher im Landesmuseum Zürich – ein Stück Kulturgeschichte

Die Schweiz hat eine lange Bilderbuchtradition und –  wie kaum ein anderes Buch – werden Bilderbücher von Generation zu Generation weitergegeben. Bestes Beispiel ist Lisa Wengers «Joggeli» vor über 100 Jahren erschienen. Es erzählt die Geschichte des faulen Knechts, der lieber im Schatten des Birnbaums liegt, anstatt zu arbeiten. Das Buch gehört zum festen Bestandteil des Schweizer Kulturguts.

Lisa Wenger (1858 – 1941) war eine Schweizer Künstlerin, Kinderbuchautorin, Schriftstellerin und Malerin. Ihre Ausbildung zur Malerin genoss sie in Paris, Florenz und Düsseldorf. Später führte sie in Basel eine Schule für Porzellanmalerei. Sie heiratete den Messerfabrikanten Théo Wenger und übersiedelte nach Delémont, das damals noch zum Berner Jura gehörte. Hier begann sie zu schreiben. Mit ihren Romanen und Erzählungen wurde sie bald eine der meistgelesenen Schweizer Autorinnen. Und eines ihrer bekanntesten Kinderbücher ist «Joggeli söll ga Birli schüttle». Bekannte Nachfahren Lisa Wengers sind ihre Tochter Ruth Wenger, die kurze Zeit mit Hermann Hesse verheiratet war und ihre Enkeltochter Meret Oppenheim, die ebenfalls eine bekannte Künstlerin war.

Die bekannten Schweizer Bilderbücher verraten immer auch etwas über ihre Zeit. Einen ersten Aufschwung erlebte das Schweizer Bilderbuchschaffen in der Zwischenkriegszeit. Es waren Werbeabteilungen, wie jene von Maggi und Nestlé, die mit Klebebildchen und Sammelpunkten die Nachfrage nach Kinderunterhaltung in der Krisenzeit abdeckten. Später wurden aus Werbemaskottchen Buchfiguren wie Globi, es ist einer der beliebtesten Buchhelden der Schweiz aus der Werbeabteilung von Globus. Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte in der deutschsprachigen Schweiz eine gewisse Skepsis gegenüber Bilderbüchern aus Deutschland. Davon profitierte das einheimische Verlagswesen. Einige Schweizer Künstler wurden dank ihrer Illustrationen auch über die Landesgrenzen bekannt, so Felix Hoffman, Alois Carigiet oder Hans Fischer genannt fis. Pitschi, Schellen-Ursli und die Märchenbilder von Felix Hoffmann sind noch heute Welterfolge.

Die Familienausstellung im Landesmuseum Zürich lässt Kinder in Bilderbuchwelten eintauchen und sie spielend erleben. In thematisch gestalteten Leseinseln können sich grosse und kleine Leute in die Bilderbuchklassiker vertiefen. In den stimmig dekorierten Räumen stehten ein Pitschi-Bett, ein Jogggeli-Baum, mit pflückreifen Birnen, ein Globi-Postauto und ein Schellenursli-Haus. Erwachsene begegnen den erfolgreichsten Bilderbuchautoren und -Gestalten. Erläuterungen zum Entstehungshintergrund lenken den Blick auf gesellschaftliche Themen, sowie auf dieGrafik – und Erziehungsgeschichte. Eingebettet in die Ausstellung ist ein reichhaltiges Familienprogramm. Die Ausstellung «Eine muntere Reise durch die Schweizer Bilderbuchlandschaft», dauert noch bis 14. Oktober 2018

Das Bilderbuch «Joggeli söll ga Birli schüttle!» ist in einer neueren Auflage im Buchhandel erhältlich.

Lesen sie auch den Beitrag aus der Aargauer Zeitung!

Weitere Auskünfte zur Ausstellung:alexander.rechsteiner@nationalmuseum.ch Tel. 044 218 65 64

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