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DV des Gewerkschaftsbundes: Den Frauen	* reicht ‘s  – sie streiken

DV des Gewerkschaftsbundes: Den Frauen * reicht ‘s – sie streiken

Anlässlich der Delegiertenversammlung des Gewerkschaftsbundes des Kantons St.Gallen legte SP Kantonsrätin und Co-Fraktionschefin der SP-Grünen Bettina Surber einen ganzen Strauss von Gründen dar, wieso es den Frauen*streik vom 14. Juni braucht. Frauen haben heute zwar gute Bildungschancen und sind unter anderem in vielen universitären Ausbildungen auch in der Mehrheit. Doch wenn man sich in den entscheidenden Gremien umsieht, sitzen dort immer noch in der Mehrheit Männer.

Die Mehrheit der Männer gilt für die Wirtschaft ebenso wie für die Politik oder das Gesundheitswesen, wo es zwar einen hohen Frauenanteil in den Pflegeberufen und auch bei den Assistenzärzten gibt, doch Frauen als Chefärztinnen sind rar. Und noch immer gibt es in vielen Branchen einen grossen und nicht erklärbaren Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern, obwohl die Gleichberechtigung längst in der Verfassung verankert ist.

Gerade in den schlechtbezahlten Branchen, wie in den Reinigungsdiensten, sind Frauen in der Mehrheit. Solange die Bedingungen für eine gleiche berufliche Karriere von Frauen nicht gegeben sind – unter anderem weil es immer noch zu wenige Betreuungsplätze für Kinder gibt – sei von Gleichberechtigung keine Rede. Deshalb heisst der Slogan des Frauenstreiks vom 14. Juni: «Uns reicht‘s».

In St.Gallen hat sich schon früh eine grosse Gruppe von Frauen unterschiedlicher Herkunft an die Vorbereitungen gemacht – es werde am Frauenstreiktag viele bunte Aktionen geben, war an der Delegiertenversammlung des Gewerkschaftsbundes des Kantons St.Gallen zu erfahren. Der kantonale Gewerkschaftsbund unterstützt den Frauen*streik tatkräftig und ruft zur breiten Teilnahme auf.

In ihrem Jahresbericht blickte Präsidentin Barbara Gysi auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Zwar seien die Erfolge im Kanton St.Gallen nur in kleinen Schritten zu erzielen. Immerhin habe man erreicht, dass erstmals wieder eine genügende Zahl an Lohndumpingkontrollen durchgeführt wurden – Kontrollen, die immer wieder Verstösse ans Licht bringen und deshalb weiterhin nötig sind.

Leider kam es auch 2018 wieder zu verschiedenen Stellenverlusten, zum Beispiel in der Textilindustrie, die – wie das Beispiel von Bischoff Textil zeigt – immer mehr Arbeitsplätze in Billiglohnländer verlegt. Auch im Gesundheitswesen, in der Klinik St.Georg in Goldach, wurden auf einen Schlag vierzig Stellen gestrichen.

Erfolgreich waren die Veranstaltungen zum 100-Jahr-Jubiläum des Generalstreiks, zu dem im Kanton St.Gallen zahlreiche Veranstaltungen stattgefunden haben. Unzufrieden ist der Gewerkschaftsbund mit dem St.Galler Volkswirtschaftsdirektor Bruno Damann, der es noch immer nicht geschafft hat, den Normalarbeitsvertrag für die Hauspflege in Kraft zu setzen, obwohl die Vorgaben vom Bund längst vorhanden sind.

An der Delegiertenversammlung wurden vier Vorstandsmitglieder verabschiedet, darunter Vizepräsident Thomas Wepf. Neu gewählt wurden Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaften Kapers (Kabinenpersonal der Swiss), von AvenirSocial (Sozialberufe) und SEV TS (Technisches Personal SBB).

Bild: Barbara Gysi

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