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Grammy Awards 2019: Endlich räumen auch die Frauen ab

Grammy Awards 2019: Endlich räumen auch die Frauen ab

Grammy und Frauen? Das war lange ein schwieriges Verhältnis. Grammy und Rap? Erst recht! Tatsächlich verhinderte die subkulturelle Verankerung des Hip-Hop lange eine adäquate Würdigung des Genres, das längst im Mainstream angekommen ist. Big Boi und André 3000 von Outkast sind die einzigen Rapper, die in der Hauptkategorie «Albums des Jahres» einen Grammy gewannen.

Ähnlich das Missverhältnis bei den Frauen. Trotz der Dominanz von Beyoncé, Rihanna & Co waren von 2013 bis 2018 noch 91 Prozent der Nominierten männlich, und im letzten Jahr ging die grosse Mehrheit der Preise an Männer. Dementsprechend gross war der Aufschrei. Die Grammy-Verantwortlichen waren zum Handeln gezwungen: Die 900 neuen Jury-Mitglieder waren alle unter 39 Jahren, afro-amerikanisch oder weiblich.

Umso radikaler wurde an der 61. Grammy-Gala der Machtwechsel vollzogen. Sekundiert von Ex-First Lady Michelle Obama und moderiert von Sängerin Alicia Keys, räumten die Frauen ganz gross ab. Drei Grammys gingen an Lady Gaga, die damit die erfolgreichste Künstlerin ist. Weiter siegte Country-Sängerin Kacey Musgrave in der Königsdisziplin, dem Album des Jahres. Die britische Sängerin Dua Lipa wurde als Newcomerin des Jahres geehrt, Ariana Grande erhielt den Grammy für das beste Pop-Album und Cardi B gewann als erste weibliche Künstlerin überhaupt den Grammy für das beste Rap-Album.

Und der Hip-Hop? Der Rapper und Schauspieler Childish Gambino (Donald Glover) gewann gleich vier Grammys. Noch bedeutender war, dass er mit seinem gesellschaftskritischen Song «This Is America» in die Phalanx der Hauptkategorien einbrach und in den Kategorien «Aufnahme des Jahres» und «Song des Jahres» geehrt wurde. Das hat noch kein Rap-Song geschafft.

Für die rappenden Kollegen Kendrick Lamar und Drake wurden die Grammy Awards dagegen zur Enttäuschung. Ihnen blieb nur je eine Auszeichnung. Noch schmerzlicher ist für die Rap-Gemeinde aber die Entscheidung in der Königsdisziplin «Album des Jahres», wo die weisse Country-Sängerin Kacey Musgrave die Rapper in die Schranken wies. Die Vorherrschaft des Pop gegenüber dem Hip-Hop blieb also gewahrt.

Bild: Lady Gaga

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