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Stellungnahme der Allianz «Es reicht!» zum päpstlichen Lehrschreiben «Amoris Laetitia»

Stellungnahme der Allianz «Es reicht!» zum päpstlichen Lehrschreiben «Amoris Laetitia»

Das Lehrschreiben «Amoris Laetitia» (Freude der Liebe) überrascht durch seinen menschlich-verständnisvollen Ton. Der Papst versteht sich als Seelsorger, der Menschen begleiten will. Er möchte nicht richten, sondern unterstützen, und sucht den Dialog. Neu ist auch, dass Sexualität nicht als Gefahr gesehen wird sondern als Chance.

Dieser gute Wille durchzieht das ganze Dokument. Alles wird der Barmherzigkeit Gottes untergeordnet. Leider stösst diese dort an Grenzen, wo sich in unserer Kirche seit Jahren Tausende von Gläubigen Verständnis, Respekt und Gleichbehandlung erhoffen: bei der Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Eucharistie und bei der Segnung von homosexuellen Partnerschaften. Uns befremdet zudem die Verurteilung der «Genderideologie» auf der Basis eines ideologischen Naturbegriffs.

Hintergrund dieser Widersprüche dürfte die Polarisierung unter den Bischöfen an der Familiensynode von Oktober 2015 sein. Offensichtlich wollte der Papst den Widerspruch zwischen der Barmherzigkeit Gottes und der kirchenrechtlichen Praxis der katholischen Kirche nicht auflösen, was leider auf Kosten der Klarheit geht.
In diesem Sinne war die Familiensynode erst ein Anfang. Der Prozess muss weitergehen, auch in der Schweiz. Auch bei uns stellen wir eine grosse Polarisierung innerhalb der katholischen Kirche fest. Wir brauchen deshalb synodale Prozesse, in denen vorrangig auf die Hoffnungen und Überzeugungen des Kirchenvolkes gehört wird. Solche Prozesse sind nicht neu: Vor 40 Jahren wurde die Synode 72 mit fruchtbaren Dokumenten der Übereinstimmung abgeschlossen, die der Kirche und der Seelsorge neue Impulse verliehen haben.

Wir werden uns als Allianz «Es reicht!» weiterhin dafür einsetzen, dass auf allen Ebenen unserer Kirche synodale Prozesse initiiert werden und rufen die Schweizer Bischöfe auf, sich engagiert einzubringen und den Spielraum für regionale Lösungen zu nutzen, den ihnen Papst Franziskus mit «Amoris Laetitia» einmal mehr einräumt.

Allianz «Es reicht!»
Appell «Segen statt Brot»  /  Basisgruppen-Bewegung Schweiz  /  Bündnerinnen und Bündner für eine glaubwürdige Kirche BBGK  /  FrauenKirche Zentralschweiz  /  Herbert Haag-Stiftung für Freiheit in der Kirche  /  Jungwacht Blauring Schweiz  /  Katholische ArbeitnehmerInnen-Bewegung KAB  /  Komitee aus dem Urnerland «Nicht mit uns, Herr Bischof Vitus Huonder!»  /  Offenes Netzwerk «Kreuz und Queer durch Zürich»  /  Pfarrei-Initiative  /  SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund  /  Theologische Bewegung für Solidarität und Befreiung TheBe  /  Verein Tagsatzung.ch  /  ZöFra Verein der vom Zölibat betroffenen Frauen in der Schweiz

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