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Wer wird den Schweizerischen Buchpreis erhalten?

Wer wird den Schweizerischen Buchpreis erhalten?

Die Shortlist für den Schweizer Buchpreis 2017 ist bekannt: Martina Clavadetscher, Urs Faes, Lukas Holliger, Jonas Lüscher und Julia Weber heissen die vier Glücklichen, die Mitte November an der Buchmesse in Basel um die begehrte Auszeichnung fiebern werden.

Die Jury habe sich für fünf «mutige» Texte entschieden, «die sich, jeder auf seine Art, einer beunruhigenden Wirklichkeit stellen und diese kunstvoll zu meistern verstehen», sagte Förderprofessor an der Uni Zürich und Jury-Sprecher Philipp Theisohn kürzlich zur engeren Auswahl. Die Shortlist deckt ein «breites Spektrum» ab: Urs Faes’ «Halt auf Verlangen» sei «eine an Klarheit kaum zu überbietende Auseinandersetzung mit der Sterblichkeit» gelungen. Während Faes, der bereits 2010 auf der Shortlist stand, «erhobenen Hauptes» gegen den Tod erzählt, lässt Jonas Lüscher die überlebten Gewissheiten eines Rhetorikprofessors an der Wirklichkeit des Silicon Valley zerschellen. Lust- wie humorvoll schildert «Kraft» eine «bewegend unbewegte deutsche Karriere».

Neben den beiden bekannten Namen finden sich auch drei neuere Gesichter auf der Shortlist. Martina Clavadetschers «Knochenlieder» zeichneten sich durch einen «fein ziselierten Erzählstil» aus, der die Leser durch drei Generationen hindurch in eine beklemmende Zukunft begleitet, schreibt die Jury weiter. Ihr Buch sei nicht nur der Musikalität der Sprache, sondern auch den Märchen verpflichtet. Julia Webers «Alles ist immer schön» ist ein «grosser Roman über eine Mutter auf Abwegen». Durch die Augen der Tochter verwandelt der Text die familiäre Katastrophe in ein fantastisches Geschehen, ebenso faszinierend wie verwirrend.

Lukas Holliger, der bisher vor allem als Dramatiker bekannt war, hat mit seinem Basel-Roman «Das kürzere Leben des Klaus Halm» ein «tollkühnes Prosamanöver» gewagt: Ein Erzähler heftet sich an die Fersen eines Mannes, um ihn nach und nach aus seinem Leben zu drängen und ihn um Frau, Karriere und Lebensglück zu bringen. Für die mit 30’000 Franken dotierte Literaturtrophäe gab es in diesem Jahr insgesamt 78 Bewerbungen. Darunter hätte es eine «Vielzahl qualitativ hochstehender Texte» gegeben, weshalb sich die Jury mit der Triage «ausserordentlich schwer» getan habe, wie Theisohn weiter sagte. Der Preis wird vom Deutschschweizer Buchhändler- und Verlegerverband und LiteraturBasel vergeben.

Mitvotiert in der Jury des Schweizer Buchpreises 2017 haben Sabine Graf, Leiterin Literaturhaus Zentralschweiz, Manfred Papst von der Kulturredaktion der «NZZ am Sonntag», Esther Schneider,
Redaktionsleiterin Literatur SRF, Ursula Stamm, Buchhändlerin Bücher-Fass Schaffhausen, sowie Philipp Theisohn, Förderprofessor für Neuere deutsche Literatur am Deutschen Seminar der
Universität Zürich. Graf, Papst und Stamm sind neu in dem Gremium.

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