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Haus Appenzell in Zürich: Lebendiges altes Handwerk erleben

Haus Appenzell in Zürich: Lebendiges altes Handwerk erleben

Zwischen Licht und Schatten nennt sich die aktuelle Ausstellung zu den Themen «Altes Handwerk, Zünfte und Laternen» im Haus Appenzell in Zürich. Bemerkenswert ist die Vielfalt des alten Handwerks und dass sich einige Berufe, gerade im Appenzellerland, bis heute erhalten haben. Manche Berufe wie Seiler oder Glasmaler kann man heute noch erlernen.

Die Ausstellung, die noch bis zum 27. April zu sehen ist, erlaubt Einblicke in traditionelle Berufe wie Hutmacher, Bader, Sattler oder Weissküfer. Hao und Ernst Hohl, Kuratorin und Stifter des Hauses Appenzell in Zürich, haben während der Arbeit an der Ausstellung  dazu auch einen Katalog erstellt, aus dem hervor geht, dass besonders im Appenzellerland das Handwerk – vielmehr das Kunsthandwerk – noch immer einen hohen Stellenwert geniesst . Das hänge wohl mit der Verbindung zum Brauchtum und den Traditionen zusammen, meint Ernst Hohl.

Der Blick geht weit über das Appenzellerland hinaus. Denn wenn es um alte Berufe geht, kommt man um die Zürcher Zünfte nicht herum. Ab dem 14. Jahrhundert ermöglichten sie den Austausch über berufliche Themen, reglementierten das Gewerbe und prägten da städtische Zusammenleben. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sie zwar von allen öffentlichen Aufgaben entbunden, haben sich aber deswegen nicht aufgelöst. Heute kennt man sie vom Sechseläuten-Umzug her, bei dem die Zunftleute noch immer ihre Zunftlaternen mittragen. Diese sind wichtigste Erkennungsmerkmale der Zünfte. Einige der prächtigsten Exemplare sind in der Ausstellung zu sehen.

Die Ausstellung blickt aber auch in die Zukunft. 92 Laternen spiegeln 92 Traumberufe wider. 92 Schülerinnen und Schüler aus Gonten. Herisau, Kloten, Zumikon und Feuerthalen sind dabei kreativ und farbenfroh ans Werk gegangen. Ihre Traumberufe sind beispielsweise Forscher, Profifussballer, Modedesignerinnen, aber auch traditionelle Berufe wie Polizist, Tierärztin, Landwirt oder Bäcker sind gefragt. Dieser Ausstellungsteil findet regen Zuspruch  beim Publikum. Und noch bis zum 27. April 2019 kann die schönste Laterne gewählt werden. Die drei erst platzierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Laternenschau gewinnen einen Familienausflug ins Appenzellerland

Alte Handwerkskunst sei durchaus zeitgemäss, sagt Hao Hohl: «Da ist noch viel Leben drin». Davon überzeugen können sich die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung gleich selbst, wenn Handwerker aus der Säntisregion ihr Können demonstrieren. «Schön ist es, wenn wir die Ausstellungsbesucher motivieren, eine Werkstatt zu besuchen», so Hohl, damit sie vor Ort ebenso über die Handwerkskunst staunen könnten wie sie und ihr Partner.

Die Ausstellung im Haus Appenzell, Bahnhofstrasse 43, Zürich, ist bis 27. April 2019,  jeweils dienstags und freitags von 12 – 17 Uhr und samstags von 11 – 17 Uhr geöffnet. Die Daten der Live-Werkstätten sind abrufbar unter www.hausappenzell.ch

Bild: Hao und Ernst Hohl inmitten der Ausstellung

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